Pollenallergie: Symptomatische medikamentöse Therapie

Inhaltsverzeichnis

Autor: Dr. med. P. Eng
Version: 07/09

Grundsätzlich wird unterschieden zwischen systematischer und topischer (lokaler) Therapie.

Lokaltherapie

Topische Antihistaminika

  • Augen: Emadine®, Livostin®, Opatanol®, Zaditen-Ophta®
  • Nase: Allergodil®-, Livostin®-Nasenspray

Kombinationspräparate (Vasokonstriktor/Antihistaminikum)

  • Augen: Spersallerg®
  • Nase: Dymista®

Topische Pharmaka, welche die Mediatorfreisetzung hemmen

  • Augen: Opticrom® 1)
  • Nase: Lomusol® 1)

Topische Glucocorticoide

  • Augen: ---
  • Nase: Avamys®, Nasonex®, Rhinocort®

Systematische Therapeutika

  1. Selektive H1-Rezeptorenblocker: Bilaxten® (ab 12-jährig), Aerius®, Claritine®, Telfast®, Xyzal®, Zyrtec®
  2. Leukotrien-Antagonist: Singulair®

Medikamentöse Therapie des Pollenasthma

Symptomatische Therapie

  • β-Mimetika inhalativ: Bricanyl®, Ventolin®, Oxis®, Foradil®

Präventive Therapie

  • Mastzellstabilisatoren inhalativ: Lomudal®
  • Steroide inhalativ: Axotide®, Pulmicort®, Alvesco®
  • Leukotrien-Antagonist: Singulair®

Kombinationspräparate

  • β-Mimetika und Steroide inhalativ: Seretide®, Smybicort®, Vannair®

Bei leichten, intermittierenden Symptomen genügen Lokaltherapeutika bei Bedarf. Bei ungenügendem Ansprechen können perorale Antihistaminika (II) mit topischen Medikamenten (I) kombiniert werden. Bei Patienten mit schweren allergischen Symptomen eignet sich eine prophylaktische Dauerbehandlung mit Antihistaminika (II) während der entsprechenden Pollenflugzeit. Antihistaminika sind bei blockierter Nasenatmung kaum wirksam, besser jedoch bei Fliessschnupfen. Bei blockierter Nase wirken vor allem topische Steroide (I/4). Perorale oder intramusculäre Corticosteroide sind kaum je notwendig in der aktuellen Therapie der Pollinosis.

1) Diese Substanzen haben eine protektive Wirkung, d.h. sie sollten regelmässig angewandt werden, 4 mal täglich. Sie eignen sich weniger zur Behandlung akuter Symptome.

Tipps für Pollenallergiker

Wer stark an Heuschnupfen leidet, kann in seiner Lebensqualität beeinträchtigt sein. Einige Massnahmen können dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern:

  • Das Schweizerische Pollenbulletin (www.pollenundallergie.ch) gibt Auskunft über die momentane Pollenkonzentration in der Luft und dient als Hilfe beim Planen von Ausflügen.
  • Das Tragen einer Sonnenbrille (mit Seitenschutz) bringt gewisse Linderung für die Augen.
  • An sonnigen, trockenen Tagen soll das Schlafzimmer lediglich vor dem Zubettgehen kurz durchgelüftet werden. Während der Nacht ist es von Vorteil, das Fenster geschlossen zu halten.
  • Da sich die Pollen während des Tages in den Haaren verfangen, ist es ratsam, abends die Haare zu waschen.
  • Zigarettenrauch reizt die Schleimhäute zusätzlich. Deshalb sollten Pollenallergiker nicht rauchen und den Aufenthalt in rauchigen Räumen meiden.
  • Es ist wichtig zu wissen, auf welche Pollenart man allergisch reagiert. Durch Studium des Blühkalenders und des aktuellen Pollenbulletins kann man so frühzeitig planen und entsprechende Massnahmen vorbereiten, um die Beschwerden in Grenzen zu halten.
  • Bett- und Kleiderwäsche währed der Pollenflugzeit nicht im Freien trocknen.