Umgebungssanierung Hausstaubmilbenallergie

Inhaltsverzeichnis

Autor: Dr. med. P. Eng
Version: 08/00, Rev. 09/13

Die Hausstaubmilbe

Von blossem Auge nicht sichtbar kommen Hausstaubmilben, die zur Familie der Spinnentiere gehören, in jedem Haushalt bis zu einer Höhe von ca. 1500 m über Meer in unterschiedlicher Zahl vor. Auch durch regelmässiges Staubsaugen lassen sich diese Tierchen nicht eliminieren. Sie ernähren sich von menschlichen und tierischen Schuppen und bevorzugen ein feuchtes und warmes Milieu, weshalb sie in besonders grosser Anzahl im Bereiche von Matratzen und Polstermöbeln vorkommen.

Hauptauslöser einer Allergie sind die getrockneten Kotpartikel dieser Milben, die als Bestandteil des Hausstaubes aufgewirbelt werden und dadurch in unsere Luftwege gelangen, wo sie bei Hausstaubmilben-Allergikern eine chronische Entzündung der Atemwege verursachen können. Das Krankheitsbild präsentiert sich dann als chronischer Schnupfen oder Husten, bzw. als Bronchialasthma oder Hautekzem. Insbesondere sind nächtliche oder frühmorgendliche Hustenattacken Hinweise für das Vorliegen einer Hausstaubmilbenallergie.

Umgebungssanierung

Im Mittelpunkt der Sanierungsmassnahmen steht das Schlafzimmer mit dem Bett:

  • Verwendung von Federkissen, Federduvets und Wolldecken, die bei 60°C waschbar sind (alle 1-2 Monate).
  • Einkleiden der Matratze mit milbenundurchlässiger Hülle (Encasing, bitte verlangen Sie spezielle Unterlagen). Encasing ca. 1x jährlich waschen.
  • Es müssen alle Betten, die sich im Schlafzimmer befinden, gleichermassen saniert werden.
  • Staubfänger aller Art (schwere Vorhänge, Wandbehänge, Teppiche, Polstermöbel, Bettvorlagen, nicht waschbare Stofftiere) sowie Pflanzen sind aus dem Schlafzimmer zu entfernen. Vorhänge sollen aus leicht waschbarem Material bestehen. Tierfelle aus Schlafzimmer entfernen.
  • Häufiges Abstauben und feuchtes Aufnehmen, aber nicht durch den Hausstauballergiker. Staub nur mit leicht feuchtem Lappen aufnehmen.
  • Kein Zutritt der behaarten oder gefiederten Haustiere zum Schlafzimmer. Wo Haustiere sich aufhalten, ist die Milbenzahl erhöht.

Allgemeine Empfehlungen

  • Optimale Zimmertemperatur 18 bis 20°C
  • Die Luftfeuchtigkeit sollte 40-50% betragen (Thermo-/ Hygrometer im Zimmer hilfreich)
  • Glatte, feucht aufwischbare Fussböden (Holz, Platten oder Laminaten) anstelle von Spannteppichen
  • Verzicht auf Pflanzen im Schlafzimmer
  • 1x wöchentlich Bettwäsche wechseln
  • Tierhaarprodukte meiden (Kuscheltiere, Tierfelle, Pelze, Angorawäsche etc.)
  • Keine oder wenig Stofftiere im Zimmer; wenn vorhanden, diese regelmässig waschen (bei 60°C) oder während einer Nacht in Tiefkühler lagern, danach bei 30°C waschen
  • Keine Kissenschlachten oder Herumtollen auf Betten
  • Bei Kajütenbetten sollte das betroffene Kind im oberen Bett schlafen
  • Möbel und Teppiche häufig sonnen, das Kinderzimmer täglich gut lüften (Ausnahme: Beizusätzlicher Pollenallergie während der Flugzeit)
  • Zur Wahl des Ferienortes: Ideal im Gebirge über 1500 m über Meer. Ferienbungalows und Wochenendunterkünfte, die nur unregelmäßig bewohnt werden, weisen oft eine hohe relative Luftfeuchtigkeit auf und damit eine grosse Milbenzahl
  • Häufiges Staubsaugen (Staubsauger mit HEPA-Filter)
  • Milbentötende Sprays können bei richtiger Anwendung wirksam sein
  • Eltern allergiekranker Kinder verzichten definitiv auf das Rauchen

Hausstaubmilbenallergie: Das ideale Zimmer

Trocken und hell, sonnenexponiert, häufig gelüftet und gesaugt mit milbenundurchlässiger Matrazen-Hülle und Bettzeug waschbar bei 60°C, gut aufgeräumt, keine herumliegenden Kleider, wo Tiere keinen Zutritt haben, ohne Staubfänger jeder Art, mit Holz-, Platten- oder Laminatboden, ohne Teppiche, Vorhänge und Plüschsachen