Remicade® bei Kindern und Jugendlichen
- Standort
- Trockensubstanz
- Dosierung
- Behandlungsintervall
- Nebenwirkungen
- Infusionslösung
- Haltbarkeit
- Beachten
- Infusionsdauer
- Vorbehandlung
- Infusionsgeschwindigkeit
- Procedere bei Komplikationen
- Überwachungsblatt für Remicade®-Verabreichung
- Schema für Remicade®-Verabreichung
- Verordnungsblatt Remicade
Autoren: Dr. med. J. Spalinger / P. Schumacher
Version: 02/07, Revision: 04/14
Standort
Remicade®-Ampullen im Kühlschrank lagern.
Trockensubstanz
100 mg Remicade®-Ampullen
Dosierung
Gastroenterologie: 5 mg/kg Körpergewicht
Rheumatologie: 5 mg/kg Körpergewicht
Behandlungsintervall
Start: Woche 0, 2, 6 Wochen
Erhalt: alle (6)-8-12 Wochen
Nebenwirkungen
Akute infusionsbedingte Reaktionen treten während oder innerhalb von zwei Stunden nach der Infusion auf und sind während der ersten und zweiten Infusion am wahrscheinlichsten.
Einige Reaktionen können mässig bis schwerwiegend sein und bedürfen einer symptomatischen Behandlung.
- allergischer Reaktionen (Urtikaria, Juckreiz) in ca. 4%
- Herz-Kreislaufprobleme (Blutdruckabfall oder -anstieg, Herzrasen in ca. 3%)
- Übelkeit, Erbrechen oder Kopfschmerzen in ca. 2%
- Kopfschmerzen (23 %), gastrointestinale Nebenwirkungen (17 %) und Infektionen des oberen Respirationstraktes (16 %)
MERKE: Bei Abklingen der Symptome kann die Therapie mit verlangsamter Infusionsgeschwindigkeit wieder gestartet werden. Bei leichten und vorübergehenden Infusionsreaktionen (Flush, Engegefühl, Hautausschlag) ist keine weitere medizinische Behandlung notwendig und die Therapie kann fortgesetzt werden.
Bei mässiggradigen und schweren akuten wie verspäteten Infusionsreaktionen muss das Absetzen der Infusion mit Remicade® erwogen werden. Notfallausrüstung und Notfallmedikation zur Behandlung einer allergischen Reaktion müssen zum sofortigen Gebrauch zur Verfügung stehen.
Notfallschema muss ausgefüllt vorliegen.
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Infusionslösung
10 ml Aquadest an die Innenwand der Remicade®-Ampulle à 100 mg spritzen und langsam auflösen. Nicht schütteln! Schaumbildung ist nicht ungewöhnlich. Lösung einige Minuten stehen lassen.
Das Volumen, welches der Menge rekonstruierter Remicade®-Lösung entspricht, aus einer 250 ml NaCl 0.9% Flasche entnehmen und verwerfen. Aufgelöste Substanzen aus den Ampullen entnehmen und in den Beutel spritzen (max. 10 Ampullen pro 250 ml Nacl. 0.9% Flasche). Alles langsam mischen.
Es muss ein spezielles Filter-Infusionsbesteck verwendet werden (Art. Nr. 2759 Materiallager). Filter langsam entlüften, verhindert zu starke Blasenbildung im Filter.
Haltbarkeit
Spätestens 3 Stunden nach Auflösung infundieren.
Angebrochene Ampullen dürfen unter streng aseptischen Bedingungen während 24 Stunden verwendet werden, falls sie zwischen 2°C und 8°C gelagert werden.
Beachten
Laboruntersuchungen vor Therapie notwendig, siehe auch Checkliste.
Infusionsdauer
Zum Starten 2-stündiges Schema, nach dreimaliger Verabreichung kann nach Toleranz des Patienten und nach Absprache mit dem Arzt das 1-stündige Schema verwendet werden.
Vorbehandlung
Bei M. Crohn/Colitis ulcerosa Vorbehandlung mit Solu-Cortef® (Hydrocortison)
20 Minuten vor Beginn Remicade® nur in speziellen Situationen und nach Verordnung!
□ 100 mg Solu-Cortef® i.v. bis 30 kg Körpergewicht
□ 200 mg Solu-Cortef® i.v. über 30 kg Körpergewicht
Infusionsgeschwindigkeit
Remicade®-Infusionsschema für 2 Stunden (1. bis 3. Dosis)
Zeitpunkt (Minuten) |
Infusionsrate (Tropfen/Min) |
Infusionsrate (ml/Stunde) |
0 bis 15 | 8 | 25 |
15 bis 30 | 25 | 75 |
30 bis 120 | 50 | 150 |
Dokumentation
Dosis | Verträglichkeit/Dokumentation |
1. Dosis | |
2. Dosis | |
3. Dosis |
Remicade®-Infusionsschema für 1 Stunden (ab 4. Dosis mit OK von OA/LA)
Zeitpunkt (Minuten) |
Infusionsrate (Tropfen/Min) |
Infusionsrate (ml/Stunde) |
0 bis 15 | 8 | 25 |
15 bis 30 | 25 | 75 |
30 bis 120 | 50 | 150 |
Dokumentation
Dosis | Verträglichkeit/Dokumentation |
1. Dosis | |
2. Dosis | |
3. Dosis |
Cave: bei Erhöhung der Infusionsgeschwindigkeit können Reaktionen auftreten.
Überwachung: Patient nie alleine in Zimmer (Angehörige), Glocke kontrolliert, regelemässiges Vorbeischauen; BD und Puls bei jeder Steigerung der Infusionsrate, anschliessend alle 30 Minuten bis 1 Stunde nach Infusionsende; Patientenbefragung und Beobachtung bis 60 Minute nach Ende der Infusion.
Procedere bei Komplikationen
- Infliximab-Infusion Stopp, Ersatz durch NaCl 0,9%
- Benachrichtigung von Abteilungsarzt und/oder zuständigem Dienstarzt
- Tavegyl und Solumedrol i.v. gemäss Notfallblatt
- Fortsetzen der Infliximab-Infusion nach Abklingen der Reaktion
- Vor nächster Infliximab-Infusion Vorbehandlung mit Antihistaminika und Kortikosteroiden
- Entlassung: nach Rücksprache mit Dienstarzt oder Dr. Spalinger